Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein und dann nix wie raus zum Wannsee…

86 Kilometer auf den Wasserstraßen Berlins – ein intensives Berlin Feeling  vom 13. – 15. Mai 2022

 

Aus Eltville am Start: Ursel Schwarz, Dagmar  Steinberg, Judith Jahn, Rainer Fiedler und Verena mit Stefan Jacobi. Aus unserer Nachbarschaft dem LCW Ute mit Jochen, Betty mit Christoph.

 

Vorneweg: Diese Tour ist etwas Besonders und  hat einen Seltenheitswert, denn Wassersportfans aller Couleur haben tatsächlich nur einmal im Jahr an einem Tag  in einem kleinen Zeitfenster von 09h00 – 14h00  die Möglichkeit, die Berliner City und das Regierungsviertel auf der Spree zu durchqueren. Offiziell angemeldet waren für diesen Tag rund  850 Rudernde in 184 Booten sowie 300 Kanuboote. Und alle wollten irgendwie durch die Mühlendamm-Schleuse – von oben, von unten,….. aufregende Vorstellung!  

 

Aber von vorne: Oberpünktlich haben wir uns zur ersten Etappe am Freitag im Ruderclub Kleinmachnow eingefunden. Gegen 13h30 / 14h00 sollten wir die ersten 20km mit einer Schleuse an diesem Nachmittag rudern. Der Start aller 20 Boote zog sich wegen  nicht ganz pünktlicher oder fehlender Obleute leider bis ca. 16h00 in die Länge. Aber was soll’s …. wir waren hart im Nehmen und starteten später… Ab ging die Post und die erste Tour in unseren schweren Wanderbooten in bunt zusammengewürfelten Mannschaften auf dem stillen Teltow Kanal war gegen 18h30 geschafft. Die  Rudergesellschaft Wiking, mit einer unglaublichen Anzahl von Pokalen im Vereinshaus und Fotogalerie bewirtete uns aus der sich spontan öffnenden Küche. Sehr satt und bettschwer ging es mit Taxi zum Hotel.

 

Der nächste Morgen – Samstag: 06h00 aufstehen, 06h30 Frühstück 07h30 Taxi zum Steg….Stefan Biastock vom Ruderverein Kleinmachnow erteilte bereits die ersten  Kommandos, damit unsere 20 Boote  ruckzuck nach und nach ruderbereit im Wasser lagen: Hier gab es keine Gnade: schnelles Schleppen, Mannschaft ab ins Boot und los…. Alle erstmal auf Reede …. Judith war hier unfreiwillig bereits zum 2. Mal Reede-Expertin… Aber dann: Gegen 09h00 endlich Start in Richtung City, ohne zu Bummeln bitte, denn wir mussten pünktlich an der Schleuse sein… Vorbei an tollen Rudervereinen in idyllischer Lage, imposanter Architektur, alten und schicken neuen Wohnungen an den Ufern….für die Augen gab es wirklich viel zu entdecken und zu sehen.  Ein letzter Stop vor der Mühlendammschleuse. Dann bewegten sich unzählige Boote in (eigentlich) fest vorgegebener Reihenfolge nach und nach auf die Schleuseneinfahrt zu, um (mehr oder weniger)  geduldig auf das grüne Signal  zu warten. Endlich Einfahrt in die Schleuse. Das war schon recht cool,: Boot an Boot an Boot an Boot…..irgendwie klappte es schon und ruckzuck waren wir auch wieder draußen.  Ursel hatte an diesem Tag den Premium Foto Platz in ihrem Boot erwischt FOTO von Ursel : Mit Blick in Fahrtrichtung hat sie City Durchfahrt vorbei am Reichstag, Bundeskanzleramt, Humboldt Forum, Bode Museum und Dom  bestens genießen können und tolle Fotos geschossen. Das war super so, denn aufgrund der Bootsmassen gab es hier vor den tollen Gebäuden wenig Gelegenheit zum Bummeln und zum Verweilen. Schließlich Pause am Ufer JWD … und weiter ging es über Kanäle bis zum  Ruderverein in Spandau-Hakenfelde. Sehr verdient haben wir  hier den Rudertag ausklingen lassen, um uns dann zu Fuß mit Reisegepäck zum  (eigentlich nur 3km entfernten)  Hotel noch ein kleines Stündchen mehr zu verlaufen… passiert halt.  Ein vereinsamter Einkaufswagen hat uns das Gepäckschleppen an dem Tag leichter gemacht (FOTO von Judith) – Danke Metro 😊

Den ausgiebigen Panoramagenuss und noch ein Berlin Feeling mehr gab es am Sonntag auf der ca 2,5 stündigen Überquerung des großen und kleinen Wannsees. Ohne Wind und mit viel Sonne haben wir die einmalige Seenlandschaft mit Blick auf herrliche Villen, tolle Rudervereine und unzählig schöne Naturecken erlebt. Absolut toll! Die Tour endete gegen 14h00 in Kleinmachnow – gute Uhrzeit  für uns, die am gleichen Tag noch 500km nach Hause mussten.

Fazit: Das Wochenende war sehr  intensiv. Wir haben gestaunt, uns gewundert, und sehr, sehr viel  gelacht. Es gab einige wunde Punkte der Organisation und Verhalten der Gastgeber, die wir alle nicht angemessen fanden – das war etwas schade.  Aber unterm Strich bleibt’s dabei:  Berlin ist eine Reise wert!  

Wer gerne eine Tour von der Pike auf selbst organisiert, Hotel, Taxi, Wege vom und zum Steg plant,  sich mit Essen versorgt etc. … der schnappt sich ein paar nette Leute und  bucht diese Wandertour, die vielleicht auch 2023 wieder stattfindet. Wir beraten euch gerne 😊

Text und Bilder: Verena Jacobi, Judith Jahn und Ursel Schwarz