Weserfahrt von Rinteln über Minden, Nienburg, Verden a.d. Aller nach Bremen. 

Dabei waren: Peter Borrmann, Harald Brasen, Erika und Hajo Elsner, Reinhold Frank, Jochen Franz, Norbert Hämmerer, Sabine Hohlbein, Michael Schubert, Ursel und Klaus Schwarz, Rainer Sommer, Gabi Steuerwald, Franz Witterstein, Wolfgang Graeff aus Bad Ems sowie sechs Mitgliedern des Mündener  Rudervereins.

Die Weser.  

„Da seid ihr vom Rhein doch ganz anderes gewohnt“, meinte ein Mitruderer aus Münden. Er hatte Recht. Die größte Herausforderung dieser Tage war abends bei sechs Leuten im Zimmer und einer Dusche in 30 min für das Abendessen fertig zu sein. Wieder einmal waren wir erst kurz vor Sonnenuntergang in der DJH. Und wir haben das geschafft, sogar unsere Damen. Beim Abendessen war dann die Stimmung prächtig, wegen der bewältigten Tagesstrecke (bis zu 65 km) aber vor allem deshalb, weil wir jedes Mal kurz vor Küchenschluss noch das Essen für 18 Personen ergattern konnten.

Die Organisation.  

Was Ursel und Klaus anpacken, klappt. Ob das reichhaltige Picknick am Mittag oder die schnellen und zugleich sicheren Hin- und Rückfahrten mit vier Booten auf dem Hänger. Wohl dem Verein, der die beiden in seinen Reihen hat.

Das Wetter.  

Durchschnittlich gesehen war das Wetter perfekt. Die Bullenhitze von Minden nach Nienburg und die satten Schauer von Nienburg nach Hoya ergeben im Schnitt ein passables Wetter. Das ändert nichts daran, dass wir an dem einen Tag literweise Wasser in uns hineinschütten mussten und uns am nächsten der Himmel von oben zuschüttete. Welch ein Segen, dass die Ruderfreunde in Hoya die völlig durchnässten Mannschaften mit frisch gebrühtem Kaffee empfingen. Nur Reinhold hatte noch trockene Füße. Er hatte sie samt Schuhen in Müllbeutel  gesteckt. (Patent schon angemeldet?)

Die Landschaft.  

Wir sind verwöhnt. Bei jeder Ausfahrt liegt das einzigartige Rheinufer von Eltville mit der kurfürstlichen Burg vor uns. Die schlichten, grünen Ufer der Weser und die fast lückenlosen Dämme rechts und links darf man damit nicht vergleichen. Doch zum Schluss die Einfahrt nach Bremen, am Weserstadion vorbei hin zu den Häusern und Türmen der alten Hansestadt war grandios.

Die Boote und die Mannschaften.                                                                        „Alta Villa“.  

Bestens geeignet als elegantes Damenboot wenn Sabine, Gabi und Ursel mit männlicher Ergänzung durch Peter dahingleiten. 
Mit Michael am Schlag aber wird die „Alta Villa“ zum Geschoß. Das Feld wird von hinten aufgerollt,.. bis Michael und seine Mannen erschöpft am grünen Weserstrand  liegen.  

„Sissy“.  

Wie im Lehrfilm zogen Ursel und Klaus, gesteuert von Wolfgang mit langen, ruhigen Schlägen ihres Weges. Die Skulls liefen gleichmäßig und absolut synchron wie man dies nur in jahrzehntelanger, harmonischer Partnerschaft erreicht.
Doch dann am letzten Tag: In der Besetzung mit Jochen und Reinhold, gesteuert vom Verfasser, wurde die „Sissy“ zum „Bullenzweier“. Mit Einsatz und Kampf wurde die Spitzenposition in der Flottille errungen und bis zum finalen Rammstoß gegen den Steg der Hansa in Bremen verteidigt.

„Franz Henkel“.  

Das Flagschiff, zuverlässig gerudert von Harald, Rainer, Hajo und Franz. Sie haben, abgesehen von kurzen Pausen, die gesamtem 207 km durch gerudert. Respekt!   Früher hatten Schiffe oft eine Bugfigur. Die „Franz Heckel“ hat die Erika. Stets saß sie auf der  Bugposition. So konnten wir immer mit der holden Weiblichkeit an der Spitze in den Hafen eingelaufen.

207 km in vier Tagen. Nicht gerade einfach. Tagsüber hat mancher gestöhnt doch spätestens beim Abendessen waren alle wieder bester Stimmung. „Per aspera ad astra“. Was man sich erkämpfen muss, ist besonders wertvoll. Deshalb hat Ursel Ries von den Ruderfreunden aus Münden unseren aufrichtigen Dank für die Organisation verdient. Sicher hat sie es „ etwas gut gemeint mit den Ruderkilometern“. Doch spätestens wenn dieser Bericht im „Bootssteg“ erscheit, sind die Belastungen verblasst. Was bleiben wird, sind Stolz und Freude über eine gelungene Weserfahrt 2015.

 

Norbert Hämmerer

 

Gruppenbild Weserfahrt – Norbert Hämmerer 08/2015