Sie kamen, sahen und siegten – wenn man dies in Anspielung an einen berühmten Ausspruch aus dem lateinischen, so sagen darf.

Ruderwettkämpfe in Zeiten von Corona sind eine Rarität und selbst für Insider der Ruderwettkampfszene eine kleine Überraschung, wenn sie dann doch stattfinden.

So erging es dann auch den Masters-Ruder*innen aus Eltville. Nachdem nahezu alle Ruderwettkämpfe seit März diesen Jahres den Pandemieauflagen zum Opfer gefallen waren, wagten es nur wenige Regattaveranstalter, ab September unter strengen Hygieneauflagen doch noch zum Saisonende Regatten anzubieten.

Durch Auflagen, wie den bestehenden Abstandsregeln, dem Tragen von Mundschutz und der strengen Registrierung der Teilnehmer sowie die Begrenzung der Teilnehmerzahl und eines Zuschauerverbotes wurde eine Wettkampfdurchführung schließlich doch möglich.

Es war für die Masters-Ruder*innen aus Eltville die erste Teilnahme auf dem schönen Elfrather See in Krefeld.

Nachdem sicher war, die Regatta findet statt und ebenso das Rennen zu dem die vier Ruder*innen nebst Steuerfrau gemeldet hatten, konnte das Abenteuer beginnen.

Samstag Morgen um 10 Uhr startete das Ruderteam mit Christopher Schneider, Judith Jahn, Lena Hartwich, Rainer Fiedler und Steuerfrau Sabine Hohlbein mit dem Bootshänger aus Eltville zum Elfrather See.

Der Tag sollte sehr lang werden. Auch für die Gegner von RC Hansa Dortmund . Waren die Masters doch die Exoten unter den vielen, vornehmlich jungen Teilnehmern der Regatta.

Judith wurde glatt von einem teilnehmenden Rennruderer gefragt, ob wir hier wirklich richtig wären. Warum?

Es fand nur ein einziges Gig-Boot Rennen während der gesamten zweitägigen Regatta statt und dies war das Rennen für die Masters-Ruder*innen aus Eltville. Alle anderen Rennen wurden in Rennbooten ausgetragen.

Noch nie mit einem Gig-Boot aus einer Startanlage mit Ampelstart gestartet, noch nie in einem Albano System einen Wettkampf absolviert und noch nie über eine 1000 Meter Strecke angetreten, war Krefeld für uns aus Eltville vollkommenes Neuland.

Ein beherzter Start, der uns schon eine halbe Länge Vorsprung einbrachte, diesen auf eine Bootslänge ausgebaut und drei Angriffe der Dortmunder auf der Strecke erfolgreich abgewehrt, ergab einen lupenreinen Start/Ziel Sieg und einen riesigen Jubel im Boot nach dem Zieleinlauf. In 3,56 Minuten und mit einem Vorsprung von 5 Sekunden querte Eltviller Boot die Ziellinie. Die Gegner aus Dortmund, im Altersdurchschnitt auch noch rund 20 Jahre jünger, waren von dem couragierten Auftreten der Eltviller überrascht. Das Trostpflaster, eine Flasche Riesling aus Eltville, ließ den Gegner den zweiten Platz gleich besser „schmecken“.

Die Zuschauer spendeten viel Beifall zu diesem Rennen, das fast am Ende des ersten Regattatages mit mehr als einer Stunde Verspätung über die Strecke gegangen war.

Müde, glücklich und um eine Erfahrung reicher trat das Team die Heimreise an

Eines steht fest: Krefeld- wir kommen wieder!

Text: Rainer Fiedler, Bilder: RVE