Höhepunkt des Ruderherbstes: Bocksbeutel-Regatta Würzburg
Am Samstag, den 18. Oktober, nahmen wir am Höhepunkt des Ruderherbstes teil: Der traditionsreichen Bocksbeutel-Regatta in Würzburg. Während sich die Weinberge entlang des Mains in Herbstfarben zeigten, gingen im Laufe des Tages knapp 300 Boote auf die 4,5 km lange Regatta-Strecke.
Für uns Rheingauer ist diese Regatta jedes Jahr ein ganz besonderes Highlight. Sie ist nicht nur super organisiert, sondern bietet auch ein einzigartiges Panorama: Zwischen den Weinbergen entlang zu rudern und dabei einen Blick auf die über der Stadt thronenden Würzburger Festung zu erhaschen, ist einfach einmalig. Kein Wunder also, dass der Ruderverein Eltville jedes Jahr wiederkommt – und so findet sich jedes Jahr auch eine Gruppe, die gleich das ganze Wochenende in Würzburg verbringt und fleißig die typisch fränkischen Weinstuben erkundet.
Auch wenn der Blick während des Rennens natürlich ins Boot geht, die Landschaft nur schemenhaft an uns vorbeizieht und sich die 4,5 km stellenweise wie eine kleine Ewigkeit anfühlen, ist das Rudern auf dem idyllischen, gediegenen Main für die Rhein-Ruderer – wo es je nach Wetter und Schiffsverkehr durchaus auch mal etwas abenteuerlich werden kann – immer wieder ein besonderer Genuss.
In diesem Jahr startete der RVE mit drei Teams – und alle drei schafften es aufs Podest!
- Mixed-Boot „Altersklasse C“ verteidigte seinen Titel als schnellstes Boot der Altersgruppe aus dem Vorjahr & war zugleich das schnellste Mixed-Boot aller Gig-Rennen (00:16:46); mit: Lena Hartwich, Patrick Hoyer, Christopher Schneider, Anna Prinz sowie Dorothee Lang (RG Wiesbaden-Biebrich) als Steuerfrau
 - Mixed-Boot „Altersklasse F“ erreichte mit Renate Pieper-Swoboda, Petra Kaspar, Michael Legran, Christian Zeh sowie Alexandra Legran als Steuerfrau Platz 3 (00:19:44).
 - Damen-Boot als Renngemeinschaft aus den Vereinen RG Wiesbaden-Biebrich, RG Niederkassel sowie RV Eltville mit Judith Jahn, Annabelle Lindhorst und Steuerfrau Lena Hartwich erkämpfte sich den 2. Platz (00:18:31).
 
Da der Name „Bocksbeutel-Regatta“ natürlich Programm ist, bekommt jede:r Ruderer:inn eines Siegerbootes einen Bocksbeutel Silvaner und ein Raddadelchen als Preis. Und weil der gewonnene Wein nach einem langen und erfolgreichen Tag bekanntlich besonders gut schmecken kann, endete der Tag entsprechend gesellig in der Weinstube des Bürgerspitals.
Für mich persönlich, als frisch gebackene Wahl-Würzburgerin, war es natürlich besonders schön, mit meinem Heimatverein – bei dem ich das Rudern vor wenigen Jahren erst gelernt habe – hier zu starten und solch ein gutes Rennen zum wiederholten Male zu fahren.
Ein herzliches DANKE an alle Mitglieder des RVE – für alles, was ich bei euch über das Rudern gelernt habe, für die vielen gemeinsamen Regatten und vor allem für die tolle Gemeinschaft, die den Verein so lebendig und liebenswert macht!
Text: Anna Prinz
Das erste Mal bei einer Regatta dabei
Alexandra und Michael Legran, Renate Pieper-Swoboda, Christian Zeh und Petra Kaspar waren in der „Rheingold“ in Würzburg am Start. Die Mannschaft war sehr motiviert und hatte in der Vorbereitung schon viel Spaß mit der neuen Herausforderung, da es für alle – bis auf den Schlagmann Christian – die erste Teilnahme an einer Regatta war.
Auf der 4,5 km langen Strecke wurden wir von unserer Steuerfrau Alexandra mit Motivationsrufen toll unterstützt und perfekt Richtung Ziel geführt. Ein großes Highlight war der Eltviller Fanclub, welcher uns von der Brücke aus mit Anfeuern sowie ausgerolltem Plakat für die letzten 500 Meter mit lautstarken Zurufen super unterstütze. Der beste und der größte Fanclub der gesamten Regatta! Außer Puste – aber mit einem Lächeln und Ausdruck der Freude auf dem Gesicht – meisterten wir unsere erste Regatta. Auf das höchste Treppchen reichte es nicht, aber wir waren mit unserer Zeit (00:19:44) alle sehr zufrieden.
Das Miteinander und das gegenseitige Unterstützen der teilnehmenden Mannschaften sowie die Motivation von angereisten Fans und Mitgliedern waren etwas ganz Besonders.
Nun steht das Wintertraining mit „Rudern auf dem Wasser“, Ergometer, Krafttraining sowie Stabilisationsübungen und Gymnastik auf der Agenda. Wir sind alle motiviert und freuen uns auf die Bocksbeutelregatta 2026.
Text: Petra Kaspar und Christian Zeh
Experiment Würzburg-Regatta
Vor gerade einmal zwei Wochen saßen wir das erste Mal gemeinsam im Boot – ein einziges vollständiges Training lag hinter uns, bevor wir bei der Bocksbeutelregatta 2025 in Würzburg an den Start gingen. Und trotzdem: Nur elf Sekunden langsamer als das erstplatzierte Boot des Stuttgarter RG (laut Judith bekannt für starke Regatta-Leistungen) erreichten wir das Ziel im sonnigen Würzburg.
Wir – das sind Judith Jahn, Annabelle Lindhorst, Elena Naldi (RGWB) und Christiane Westenhöfer (RG Niederkassel). Kennengelernt habe ich Elena übrigens als Gegnerin – bei der Schierstein-Regatta 2024. In diesem Jahr trafen wir uns wieder beim Moselpokal, und beide waren wir frustriert, dass unsere Heimatvereine kein vollständiges Frauenboot aufstellen konnten.
Dank Elenas Kontakten in der Ruderszene stieß schließlich Christiane aus Niederkassel dazu – sie scheute sich auch nicht vor der langen Zugfahrt zum Training nach Eltville. Und so wurde aus einer spontanen Idee ein echtes Experiment: ein neu zusammengestelltes Frauenboot, das in Würzburg direkt aufhorchen ließ.
Nach dem knappen Verpassen des Podiums waren wir uns einig: Das war erst der Anfang. 2026 wollen wir wieder an den Start gehen. Bis dahin gilt: „Die Regatten werden im Winter gewonnen – also auf zum Ergometer und in den Kraftraum!“
Text: Annabelle Lindhorst
Bilder: RVE

